Kinderbetreuung ist eine Investition in die Zukunft
18. Mai 2010 von SiD | 1 Kommentar
Das nationale Aktionsbündnis zum Equal Pay Day warnt davor, angesichts der notwendigen Sparanstrengungen der Bundesregierung von den bereits gesetzlich festgeschriebenen Zielen beim Kita-Ausbau abzuweichen und sich damit von einer fortschrittlichen Familienpolitik zu verabschieden. Eine umfassende Konsolidierung der öffentlichen Haushalte ist zweifellos notwendig. Auf Kinderbetreuungseinrichtungen zu verzichten und damit Erwerbschancen für Eltern zu verschlechtern ist jedoch der falsche Weg.
Der Ausbau der Kleinkindbetreuung ist eine dringend erforderliche Investition in die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Denn die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hängt auch davon ab, wie der steigende Fachkräftebedarf in Zukunft gedeckt werden kann. Entscheidend wird dabei sein, dass gerade Frauen ihre Beschäftigungspotenziale noch besser erkennen und noch erfolgreicher einsetzen können. Hierzu sind sie – ebenso wie Männer – auf eine Verbesserung der Kinderbetreuungsinfrastruktur angewiesen.
Wenn auch im familienpolitischen Bereich Sparmaßnahmen vorgenommen werden müssen, sollte dies auf solider Grundlage geschehen. Die nach wie vor ausstehende Überprüfung aller familienpolitischen Leistungen im Umfang von 250 Milliarden Euro im Hinblick auf ihre Kosten, Wirksamkeit und ihren Beitrag für egalitäre Lebensmodelle sollte daher jetzt endlich nachgeholt werden. Statt den beschlossenen Kita-Ausbau in Frage zu stellen, sollte zum Beispiel besser auf das geplante Betreuungsgeld verzichtet werden.
Das Aktionsbündnis zum Equal Pay Day bestehend aus
BAG, BDA, BPW Germany, Deutschem Frauenrat und VdU
1. Elke Stampehl
Kommentar vom 19. Mai 2010 um 08:59
Hallo Grrls,
In diesem Zusammenhang möchte ich gerne auf diese Aktion aufmerksam machen: http://www.bildung-nicht-kaputtsparen.kitaeltern.de/ und hierauf . In Schleswig-Holstein soll das beitragsfreie letzte Kindergartenjahr nach nur zwei Jahren wieder abgeschafft werden. Angesichts der schlechten Pisa-Studie und den steigenden Zahlen von jungen Menschen ohne nennenswerten Schulabschluss ist das nicht nur ein Schritt zurück, sondern zehn. Bildung fängt im Kindergarten an. Dort werden die Kleinen auf die Schule vorbereitet; dort wird Sprache gelernt und soziale Kompetenzen gestärkt, ohne die es in der Schule nicht geht.
Es gibt so viele Argumente für das beitragsfreie Kindergartenjahr und nur ein Argument dagegen: es kostet Geld. Es sind übrigens genau 20 Mio die in SH fehlen…
Sonnige Grüße
Elke Stampehl